Die "Astronomische Vereinigung Vulkaneifel am Hohen List e.V." entstand am 1. August 2013 durch die Namensänderung des ehemaligen, im Jahr 2002 gegründeten Fördervereins des Observatoriums Hoher List. Anlass war die Einstellung der wissenschaftlichen Nutzung durch das Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn und die damit verbundene Schließung der Anlage durch die Universität.
Die Teleskope und weitere Geräte wurden europaweit ausgeschrieben. Die drohende Demontage konnte verhindert werden, als das Observatorium im Herbst 2013 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Die AVV konnte einen Teil des Observatoriums von der Universität mieten. Glücklicherweise war es der Teil, der auch das 1-Meter-Nasmyth-Cassegrain-Spiegelteleskop, das größte und modernste vor Ort, enthält. Seit dem 1. März 2020 hat die Liegenschaft einen neuen Besitzer, Dr. Bruno P. Nelles, ein ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Astronomischen Institute der Universität Bonn, der seinerzeit mit Arbeiten am Observatorium Hoher List promovierte. Mit dem Wechsel der Besitzverhältnisse hat die AVV nun uneingeschränkten Zugang zu allen Instrumenten des Observatoriums.
Die Mitglieder der AVV engagieren sich dafür, dass das Observatorium für die Astronomie erhalten wird. Dazu muss es insbesondere in der Region (Vulkaneifel) und im Land (Rheinland-Pfalz) sichtbar sein. Dies geschieht zum einen durch eine Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen, die über das ganze Jahr hinweg regelmäßig angeboten werden, zum anderen über regelmäßige Artikel in Zeitungen, Anzeigen in touristischen Werbebroschüren, Flyern sowie Artikel und Astrofotos in den sozialen Medien.
Schwerpunkt
der Aktivitäten der AVV bildet die Öffentlichkeitsarbeit in Form von
regelmäßigen Führungen, Vorträgen und astronomischen
Beobachtungen für interessierte Besucherinnen und Besucher. In diesem Rahmen werden praktische und theoretische Fragen
sowohl der Astronomie als auch verwandter Wissensgebiete in populärer
und wissenschaftlicher Form vermittelt, um weite Kreise der Bevölkerung
mit dem Geschehen im Universum vertraut zu machen. Dementsprechend
finden aktuelle astronomische Ereignisse gleichermaßen Berücksichtigung
wie Erkenntnisse, die seit Jahrtausenden gewachsen sind.
Die Idee, das Observatorium auch als Bildungseinrichtung im Sinne eines außerschulischen Lernorts zu nutzen liegt natürlich auf der Hand. Das 1-Meter-Spiegelteleskop steht für astronomische Beobachtungen (klaren Himmel vorausgesetzt) zur Verfügung. Dies ist eines der größten Teleskope in Europa, welches für astronomische Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt wird. Zudem befindet sich das Observatorium in einer Region, wo die Lichtverschmutzung noch sehr gering ist. Und so ist es für manch eine Besuchergruppe das erste Mal, daß sie ganz bewußt einen dunklen Nachthimmel mit den Sternbildern und ihren zahlreichen Objekten sowie das schimmernde Band der Milchstraße erleben!